Die Eiche
Aaronstab, Wachsglocke, Mandelwolfsmilch und die schattenliebende Iris foetidissima sind die Solitärstauden des Beetes unter der Eiche. Einzeln und in kleinen Gruppen wachsen die Breitblattsegge Carex plantaginea und Elfenblume Epimedium youngianum 'Niveum' als Bodendecker und Lückenfüller. Eine geschnittene Hecke verschiedener Ziersträucher wie Ribes, Spiraea, Hartriegel- und Loniceraarten, Feldahorn und Hainbuche schützt vor Wind und erhöht die Luftfeuchte.
Lebensbereiche:
G2-3 / Gr2-3 absonnig bis kühl
Lebensbereiche:

Lichtarme Verhältnisse mit wanderndem Schatten herrschen im Bereich einer großen Eiche und Esche. Ein ausgewachsener Weißdorn und eine Haselnuß sorgen für Bedingungen, die viele Wald- und Gehölzrandstauden lieben.
Schneeglöckchen Galanthus nivalis haben sich in vielen Jahren unter dem Baum ausgebreitet. Die pfeilförmigen, weiß gezeichneten Blätter gehören dem Aaronstab Arum italicum.
Nur in der englischen Gartenliteratur findet sich Pachyphragma macrophyllum syn. Thlaspi macrophyllum beschrieben.
Beth Chatto schreibt über sie: "Ich verwende große Mengen als Bodendecker und wirkungsvoll im Schatten unter Büschen. Es ist eine unterschätzte Pflanze, die sich nur langsam ausbreitet und mit ihren großen, runden, schimmernden Blüten ein auffälliger Bodendecker ist. Wenn die Schneeglöckchen verblüht sind, treten die dichten, weißen Blütenbüschel wie spät gefallene Schneeflocken deutlich hervor."
Anregungen zu dieser Schattenpflanzung gab der Besuch des Nussgartens in Sissinghurst, dem Garten von Vita Sackville-West in Südengland.
In Sissinghurst wächst auch das rot marmorierte Dreiblatt Trillium sessille, dort aber in beneidenswert großen Beständen. Die Bedingungen des reifen Gartens, also hoher Humusgehalt, Luftfeuchte und eine geschützte Lage unter alt eingewachsenen Gehölzen sind Bedingung für solche Schätze. Im Hintergrund leuchtet das Goldflattergras und ein cremegelber Lerchensporn.
Der Frauenhaarfarn Adiantum venustum aus dem Himalaya ist, im Gegensatz zur bekannten Zimmerpflanze, recht winterhart. Wie grobe Gesellen umstehen Exemplare von Tellima grandiflora 'Rubra' und die immergrüne Mandelwolfsmilch Euphorbia amygdaloides var. robbiae das feingliedrige Farngewächs.
Das immergrüne Wolfsmichgewächs blüht im Frühjahr und hat eine Tendenz zum wandern. Wuchern wäre der falsche Ausdruck, vielmehr bewegt es sich unterirdisch, um dann an einer anderen Stelle des Beetes wieder zu erscheinen. Sie ist eine der wenigen Euphorbien, die auch im Vollschatten wachsen.
Die wertvolle Solitärstaude aus Japan blüht im Spätsommer. Das schöne Laub, die großen Trichterblüten und eine gelbliche Färbung der Blätter im Herbst zeichnen sie aus. Zur vollen Entwicklung braucht sie einen hellen, halbschattigen Platz und immer genug Feuchtigkeit im Boden.
Ranie oder chinesische Brennnessel ist der deutsche Name für Boehmeria platanifolia. Die Neueinführung wuchert nicht, blüht in weißen fadenartigen Blüten und entwickelt sich zu einem 1,20 m hohen Busch. Boehmeria gedeiht auch im tiefen Schatten, in der Sonne verbrennen die Blätter.
Einen hohen Zierwert, vor allem im blütenarmen Schatten, haben auffällige Frucht- und Samenstände wie der des Aaronstab, Arum italicum. Gundermann oder Gundelrebe Glechoma hederacea erscheinen erst Mitte Mai, wenn der große Bestand von Schneeglöckchen an dieser Stelle wieder einzieht.
In der Abendsonne leuchten die Halme des Waldflattergrases Millium effusum 'Aureum'. Die goldgelbe Farbe des Laubes und der lockere Wuchs finden sich im deutschen Namen der Staude wieder. Wer keine Sämlinge wünscht, kann die Pflanze nach der Blüte problemlos zurückschneiden.