Die Knöterichrabatte


Rotlaubige Blasenspiere Physocarpus 'Diabolo' mit Staudenknöterich 'Johanniswolke' und Riesenehrenpreis
Lebensbereiche:

Im halbschattigen Teil des ansonsten sonnigen Beetes blühen im Mai und Juni die Pfingstrosen Paeonia 'Ball of Beauty' und P. 'Jan van Leeuwen', unterpflanzt mit einem Teppich aus Frauenmantel Alchemilla vulgaris und Storchschnabel Geranium himalayense 'Gravetye'. Im Vordergrund Geranium magnificum aus dem Beet "An den Hartriegeln".
Weitere Aufnahmen zu den Staudenpfingstrosen finden Sie hier.

Dieser neuen, rotblättrigen Sorte wird von vielen Experten eine große Karriere vorausgesagt. Als Fixpunkt und Gerüstbildner im "mixed Border", der gemischten Strauch- und Staudenrabatte, eignet sich der mannshohe, anspruchslose Strauch hervorragend. Rot und Grün stehen sich im Farbkreis gegenüber, die Kombination der beiden Komplimentärfarben wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Die Verwendung von rotlaubigen Stauden mit grünlaubigem Bodendecker erzielt die gleiche Wirkung. Damit nicht genug, immer wieder tauchen Sorten im Sortiment auf, die wegen ihrer roten Stiele in grünem Laub ausgelesen wurden. Die rote Herbstfärbung einiger Laubgehölze macht sich vor einer grünen Hecke besonders gut.
Die weißrosa Blüten gehören zu Lavatera 'Barnsley'.
Mehr zu P. 'Diabolo' lesen Sie in der Rubrik Empfehlungen.
Blick zur Knöterichrabatte Ende Juni. Im Vordergrund weißblühende Kalimeris und Geranium 'Ivan' aus dem Beet ´Border´.
Aconogonon spec. 'Johanniswolke'
Eine bemerkenswerte Großstaude ist der Knöterich Polygonum polymorphum, der den Hintergrund der Rabatte bildet. Die Staude ist ein wichtiges Element in den Pflanzungen des Niederländers Piet Oudolf.
Imposante Solitärstaude ist fast untertrieben, kann er doch statt eines Zierstrauches verwendet werden. P. polymorpha treibt keine Ausläufer, ist standfest und zeigt ein Wintergerüst. In den Niederlanden und England hat sich seit einigen Jahren der Name Persicaria für die Staudenknöteriche durchgesetzt. Laut der neuesten Ausgabe des Lexikons der Freilandschmuckstauden handelt es sich bei dieser Pflanze um Aconogonon spec. 'Johanniswolke'.
Monarda 'Cambridge Scarlett' vor Knöterich Persicaria polymorpha
Im Juli entstand die Aufnahme der Indianernessel Monarda 'Cambridge Scarlett'. In der Stammform M. didyma wird die aromatisch nach Melisse duftende Staude zur Teegewinnung genutzt.
Die Aufnahme der aufstrebenden Blütenkerzen von Felberich, Ehrenpreis und Knöterich entstand im Hochsommer.
Veronicastrum virginicum, der Kandelaber oder Riesen-Ehrenpreis ist ein „Ordnungsheld" im Sinne Karl Foersters. Die brusthohe Staude wächst aufrecht, sie ist standfest und auch nach der Blüte bis weit in den Winter hinein attraktiv, ein Haltgeber für anlehnungsbedürftige Partner. In das Sortiment ist seit einiger Zeit Bewegung gekommen. Veronicastrum v. 'Lavendelturm' ist eine blaßlila, 170 cm hohe Züchtung von Ernst Pagels. Aufsehen erregt die noch höhere V.v. 'Fascination' mit großen, spiralig gedrehten, fliederfarbenen Blütenständen aus den Niederlanden. 'Pink Glow' ist eine verbesserte 'Rosea'.
Persicaria amplexicaule 'Firetail'
Die üppige Belaubung und die extrem lange Blütezeit vom Juli bis zum Frost machen den nicht wuchernden Staudenknöterich zu einer begehrten Rabatten- und Gehölzrandstaude. Weitere Sorten sind im Handel, darunter die weiße und die rosafarbene Form und der dunkel wein-rote P.a. 'Atropupureum'. Seit Anfang Juli blüht der Staudenknöterich aus dem Himalaya, bis er in den ersten Frostnächten des Spätherbst zusammenfällt. Auch der Austrieb im Frühjahr ist durch Spätfrost gefährdet. Obwohl die Pflanze frischen bis feuchten Boden liebt, verträgt sie keine Staunässe im Winter.
Zu diesem Beet gehört ein Bereich, der im Sommer das trockene Beet `Zwei Birken` mit den frischen Boden liebenden Hochstauden der Knöterichrabatte verbindet. Erst im September erreicht dieser Teil seinen Blütenhöhepunkt.
Die Kombination ist klassisch und altbewährt, Rutenhirse Panicum virgatum, Kissenaster Aster dumosus und hohe Sedum verfehlen nie ihre Wirkung. Die neueste Sorte der Rutenhirse P.v. 'Shenandoha' verfärbt ihr Laub schon sehr früh, ebenso P.v. 'Heiliger Hain'. Wirkungsvoll ist diese Gruppe auch im winterlichen Staudengarten.
Weiter Aufnahmen zu Kissenaster, Sedum und Rutenhirse finden Sie hier.

Nur an einigen Tagen im Herbst ist der Dreiklang aus wildem Wein am Nachbarhaus, den Früchten des alten Weißdorn und dem Kerzenknöterich Persicaria amplexicaule 'Firetail' zu sehen. Rechts vorne blüht Aster 'Purple Dome'.
Durch das Zurückschneiden und Putzen im Herbst verpasst noch immer mancher Gartenbesitzer die besondere Stimmung, die Rauhreif und Schnee in den Garten zaubern.
„Dem Garten werden alljährlich immer noch mehr Nährstoffe entzogen als zugeführt. Das hängt mit der Wohnzimmermentalität der Gärtner zusammen. Vor allem im Herbst hält es sie nicht mehr im Haus. Dann wird der Garten gefegt, bis er wieder dem Standard des Innenhauses entspricht. Blätter, Verblühtes, abgestorbene Äste, kurz alles, was von der Pflanze aufgegeben wird, wird von dem Gärtner als Fremdkörper angesehen und vor allem auch seinem eigenen Blick entzogen. Die meisten betrachten das herbstliche Wechselschauspiel immer noch im Wesentlichen als Augenbeleidigung und Herausforderung zum Eingriff."
