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Natur- und Artenschutz im Garten Gröne

Immer mehr Gartenbesitzer/innen wissen um die Bedeutung ihres eigenen Grüns für den Natur- und Artenschutz in Deutschland. Die Aktion ‘Natur im Garten‘, weist mit einer Emaille-Plakette vorbildliches Verhalten im Garten aus. Ein selbsternannter Rächer allen Grüns posaunt ins Netz, was richtig und was falsch ist. Nun möchte ich auch Stellung beziehen. Als Gartenliebhaber sind mir bestimmte Dinge so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich nicht darüber nachdenke, ob andere Gartenbesitzer das vielleicht nicht so sehen. Hier also einige Punkte, die mir wichtig sind und zu meinem Alltag als Gartenbesitzer und Gartengestalter gehören.

  • Keine chemisch-synthetischen Gifte – Pestizide im Garten verwenden.
    Ausnehmen möchte ich ausdrücklich die Produkte der Firma Neudorff, die seit Jahrzehnten biologische Pflanzschutzmittel für den Massenmarkt produzieren.
  • Kein Rückschnitt von Stauden und Gräsern vor dem Ende des Winters. Ein guter Zeitpunkt ist zum Beispiel die einsetzende Schneeglöckchenblüte. Noch besser ist das Lagern der Blütenstiele und Samenstände bis zu den ersten warmen Tagen im Frühjahr, da sich hier viele Insekten zur Überwinterung eingenistet haben.
  • Torffrei pflanzen. Ich verwende die Produkte der Kompostierungslagen. Der grosse Vorteil : Das Material ist samenunkrautfrei. Einfluss auf den PH-Wert des Bodens lässt sich auch über Dünger nehmen.
  • Keine invasiven Neophyten verwenden. Wer es genau nimmt, kann sich an der Schweizer Liste orientieren. www.neophyten-schweiz.ch/
    Wer heutzutage noch Riesenbärenklau und drüsiges Springkraut im Garten anpflanzt, handelt fahrlässig.
  • Auf nächtliche Beleuchtung im Garten verzichten – Stichwort Lichtverschmutzung. Die Insektenwelt und alle Menschen, die sich mit Astronomie beschäftigen, danken es Ihnen.
  • Verzichten Sie auf übertriebene Sauberkeit und Ordnung im Garten. Das sind Kriterien, die in ihrem Wohnzimmer und auf der Toilette eine Bedeutung haben, nicht im Garten. Unter diesen Punkt fällt auch der Verzicht auf Laubbläser. Ich halte Perfektionismus für eine Störung, die sich heutzutage gut mit Gesprächstherapie behandeln lässt.
  • Ansonsten gilt: Pflanze was dir gefällt!
    Die Beschränkung der Naturgartenbewegung auf sogenannte heimische Pflanzen, festgemacht an der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492 oder auch dem Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren, langweilt mich.
    In der freien Landschaft, in Wäldern, Feldern, Strassenrändern usw. haben exotische Pflanzen nichts verloren, hier hat der Staat die Aufgabe die heimische Natur zu schützen und zu erhalten. Die Vorstellung auf Tausende Jahre Kulturleistung durch Menschen, die Pflanzen lieben und die Schönheit der Natur feiern, bei der Gestaltung von Gärten zu verzichten, verursacht mir körperliches Unwohlsein.