Der Klimawandel und die damit einhergehenden heissen Sommer und milden Winter sind Teil unserer Lebenswirklichkeit geworden, ob uns das nun gefällt oder nicht. Pflanzungen, die mit diesen neuen Herausforderungen zurecht kommen eigenen sich sehr gut für Gartenbeete. Sie sind an Trockenheit und Hitze angepasst und müssen wenig gewässert werden.
Voraussetzungen sind Nährstoffarmut, durchlässiger Boden und eine vollsonnige Lage, wenn die Pflanzung über viele Jahre gelingen soll. In diesem Beispiel modelliert eine kleine Trockenmauer aus Grauwackesteinen das Gelände direkt neben der Terrasse. So kann das Regenwasser schnell ablaufen und die Blüten und Insekten präsentieren sich nah am Auge der Betrachterin.
Statt den „schlechten“ Boden in diesem Vorgarten mit viel Aufwand zu verbessern, wurde aus der Not eine Tugend. Vor allem leichte, sandige Böden in Südlage eignen sich gut, um einen pflegeleichten, insektenfreundlichen Vorgarten in Pastelltönen anzulegen, der rund um das Jahr attraktiv ist. Mehrere hohen Katzenminzen, eine Gruppe Blaurauten, mit Bleiwurz unterpflanzt, und viel rosa Storchschnabel begleiten den Auftritt der luftigen Riesenfedergräser Stipa gigantea.
Grosse Flächen braucht es nicht. Trockenbeete lassen sich auch in kleinen Gärten in Szene setzen. 2 schmale Skulpturen sind die Ausrufezeichen in diesen handtuchschmalen Pflanzungen.
Viele Journalisten, die über Schottergärten und „Gärten des Grauens“ berichten, werfen diese mit Kiesgärten (Beth Chatto) und Steingärten (alpine Pflanzensammlung) in einen Hut, was mir geradezu körperliche Schmerzen bereitet. Der Begriff Kiesgarten, englisch ‚gravel garden‘ geht auf Beth Chatto`s Buch: „Der Kiesgarten: Gärtnern auf trockenem Standort“ zurück, das sie 2001 über ihren Trockengarten auf dem ehemaligen Parkplatz ihrer Gärtnerei in Essex herausbrachte.